Im Jahre 1929/30 ließ sich der französische Maler Georges Braque, geboren 1883 in der Nähe von Paris, ein Landhaus in Varengeville-sur-Mer in der Haute-Normandie erbauen, in dem er von nun an viel Zeit verbrachte. Varengeville gilt als Ort der Impressionisten. Claude Monet und andere Künstler malten die Steilküste samt der Kirche Saint Valéry, auf deren Friedhof Georges Braque 1963 begraben wurde und dessen Chorfenster er einst gestaltet hatte.
Im Gegensatz zu den Impressionisten malte Braque jedoch nicht en pleine air – in freier Natur, sondern in seinem Atelier. Auf seinen Spaziergängen rund um Varengeville nahm er die Landschaft, ihre Farben und Formen tief in sich auf und gab sie mit großer Intensität in seinen Bildern wieder. So finden sich in seinen Bildern die Getreidefelder des Hinterlandes der Normandie ebenso wie in der Ebbe gestrandete Boote, Geröll unter den Klippen und die gelbrote Steilküste unterhalb der Kirche Saint Valéry.
„Ich versuche mich mit der Natur zu verbinden, nicht sie nachzuahmen.“ (Zitat von Braque an der Friedhofsmauer von Saint Valéry)
Braque gilt gemeinsam mit Picasso als Mitbegründer des Kubismus, obwohl er für sich in Anspruch nahm, eine eigene Form der Kunst und Arbeitsweise entdeckt und kontinuierlich weiterentwickelt zu haben.